Erasmus Austauschsemester Stockholm 2011

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Allgemeine Informationen

Gastschule Kungliga Tekniska Hochskolan (KTH) in Stockholm, Schweden
Zeitraum 31. Juli bis 22. Dezember 2011
Module Distributed Computing [...]
IT Security and Privacy [...]
Swedish [...]
English
Wohnadresse Hanstavägen 49-863a
16453 Kista, Sverige
   

 

Hej Sverige! Die ersten Tage in Stockholm

Vom Checkin in Zürich bis zum Wohnungsbezug sind nun ganze 2 Tage vergangen. Die erste Nacht hatten wir im Nordic Sea Hotel verbracht. Das ist, neben dem Nordic Light Hotel, eine absolut empfehlenswerte Herberge. Mitten im Stadtzentrum von Stockholm und direkt neben T-Centralen (Verkehrsknotenpunkt von Bus, Bahn und Metro). Am ersten Tag schnupperten wir zuerst mal ein wenig Stockholmer Luft. Wir entdeckten in Gamla Stan, der Altstadt von Stockholm, einige schmucke Läden und Restaurants. Dort wimmelt es nur so von Touristen. Am 1. August konnten wir beim KTH Office die Wohnungsschlüssel abholen. Oder zumindest: Dachten wir. Unplanmässig wurde dieses Vorhaben um zwei Stunden verschoben. So nutzten wir die Gelegenheit, um uns im Hauptgebäude der Studentenorganisation THS für Events einzuschreiben. Da waren wir dann ganze 4h in einer Warteschlange gefesselt. (Zu diesem Zeitpunkt wussten wir noch nicht, dass Queuing in Schweden quasi Nationalsportart ist).

In den nächsten Tagen folgte eine Informationsflut: Jede Vereinigung und Organisation, welche in irgendeiner Form mit der KTH zu tun hat, wollte uns Studenten über ihr Angebot informieren. Viele Informationen waren x-fach redundant vorgetragen. So mussten wir uns beispielsweise bei der KTH in Kista nochmals für alle Module einschreiben, welche wir besuchen möchten. Auch ein Passfoto (von welchem zwar vorgängig ein Exemplar eingeschickt werden musste) musste nochmals geschossen werden. Mehr oder weniger vollständig wurde auch das KTH Handbook "vorgelesen". Handkehrum wurden einige, meiner Meinung nach ebenso wichtige Informationen, nur ganz oberflächlich angesprochen. Beispielsweise das Thema Mobilkommunikation und Internet. Insbesondere darum, weil es in Kista scheinbar ICT Studenten gibt, welche in Wohnungen leben die keinen funktionierenden Internetanschluss haben (obwohl dies im Mietvertrag so vereinbart wurde). Neben der Informationsflug entstand parallel dazu auch eine Ausweis- und Schlüsselflut: Eine elektronische Zutrittskarte mit Pin für den KTH Campus in Kista, eine Karte für den Campus in Stockholm, eine Karte für das Wohngebäude, einen Hausschlüssel und zu guter Letzt auch noch einen Briefkastenschlüssel wurde mir ausgehändigt.

Wohnungstechnisch könnte die Sache hier in Stockholm noch besser aussehen. Mein Mitbewohner ist glücklicherweise ein guter Kerl. Die Wohnung ist jedoch mit 20 Quadratmeter Wohnfläche schlicht nicht gemacht für zwei Personen. Ich bin aber zuversichtlich, dass wir unseren Haushalt gut bewältigen können. Trotzdem wäre ein wenig Privatsphäre wünschenswert. (Amnesty International wo seid ihr, wenn man euch braucht?). Bei einer monatlichen Miete von 2050SEK (ca. 250SFr) kann man keine Ansprüche an Wohnstandards stellen. Gerne würde ich mehr bezahlen und dafür auch mehr bekommen. Es gibt noch etliche Studenten, die bislang noch keine Wohnung gefunden haben. Darum bin ich jetzt zwangsläufig mal froh, ein Dach über dem Kopf zu haben.

Unter den KTH Austauschstudenten sind jenste Nationalitäten vertreten. Die grössten Delegationen kommen von Frankreich, Deutschland, Italien, Österreich und Holland. Aber auch Überseedestinationen wie Australien, Iran, Syrien sind vertreten. Die Schweiz ist verhältnismässig gut vertreten. Neben den Austauschstudenten der ETH Zürich und EPF Lausanne stellen wir, die Studenten der Hochschule Luzern (Christoph Moser, Michael Renfer, Simon Roth und ich) die Delegation der Zentralschweiz.

Am 3. August sind wir - neben allen anderen Veranstaltungen und Einführungsprogrammen - tatsächlich dazu gekommen, im IKEA das nötigste Wohninventar zu kaufen. Jetzt ist unser Haushalt also auch mit Kochutensilien eingerichtet. (Fehlt nur noch jemand, der die Sache so bedienen kann, dass am Schluss was essbares rauskommt). Zum Einführungsprogramm gehörte auch eine "City Rally". Das war ein lustiges Spiel in Gruppen zu 15 Personen, welche gemeinsam verschiedene Fragen über Stockholm herausfinden mussten. Dazu mussten wir zu verschiedenen Wegpunkten durch die Stadt navigieren. Eigentlich war das Ganze ein Wettbewerb auf Zeit. Unsere Gruppe setzte aber eher auf die Karte "friedliches Beisammensein". (Was wohl sicher auch im Interesse der Organisatoren war). Beim Ziel (Slussen) entschieden wir uns - anstatt die Ziellinie zu passieren - nach Södermalm weiterzulaufen und dann dort Schwedens Braukunst zu testen. Ein Bier kostet dort im Touristenviertel gut mal 8 SFr. Wegen dem momentan fallenden Eurokurs und dem daran ebenfalls beteiligten SEK-Kurs wird das Bier jedoch von Tag zu Tag günstiger.

 

Die erste Woche

Nach einer Woche Stockholm fühle ich mich doch schon viel besser als noch am ersten Tag. Trotz der vielen Ähnlichkeiten mit der Schweiz ist das Leben hier in der Grossstadt in vielen Belangen völlig anders. Neben dem ganzen Registrierungs- und Wohungseinrichtungstamtam haben wir natürlich auch die Schulbank gedrückt. Jeweils von 9:00 - 12:00 Uhr besuchte ich den Schwedisch Einführungskurs (DS1501). Der Kurs hat guten Unterhaltungswert und ist lehrreich. Von den insgesamt 20 Klassenkameraden/Innen waren ungefähr zehn Nationen vertreten... Australien, Frankreich, Deutschland, Österreich, Portugal, Spanien, Iran, Syrien und natürlich... die Schweiz :-)

Am Freitag wurde dann die erste Woche in Stockholm mit einer Sauna-Party abgeschlossen, welche von der Studenten Union THS organisiert wurde. In diesem Event ging es darum, die neuen Studenten in die schwedische Schwitztradition einzuführen. Das schweisstreibende Dasitzen wurde mit preisgünstigem Bier erleichtert. Später zogen wir weiter nach Södermalm um dem Nachtleben in Stockholm zu frönen. Die Berichterstattung musste an dieser Stelle eingestellt werden.

 

Touristen-Dasein erfolgreich beendet

Mittlerweile können wir uns in der Stadt bewegen ohne ständig die City Map hervornehmen zu müssen. Wir können also von uns behaupten, das touristische Verhalten erfolgreich abgelegt zu haben. Die Gesamtsituation hat sich generell verbessert. Der Stress nimmt gewaltig ab, sobald man den Rhythmus des Lebens in Stockholm übernommen hat. Bis dahin braucht's aber einige Zeit und Nerven. Selbst die Wohnsituation hat sich verbessert: Wir haben uns bei IKEA neue Matrazen und richtige Bürostühle gekauft. Ich hätte mir nicht vorstellen können, wie ich die 5 Monate auf einem Camping Klappstuhl (!) hätte lernen müssen. Die Matraze war mittig nur noch wenige Centimeter dick. Man schläft also mehr oder weniger direkt auf dem Lattenrost. Noch vor einer Woche versuchte ich den tiefen Mietzins zu rechtfertigen - mittlerweile finde ich, dass 250 SFr viel zu teuer ist. Die Wohnqualität in Hanstavägen ist mies. Es gibt ab sofort keine beschönigenden Worte mehr dafür. KTH Accommodation versagt auch immer mehr: Wir haben beantragt, dass die Dusche repariert wird, weil viel Wasser durch den Raum spritzt, wenn wir duschen. Daraufhin wurden wir informiert, dass wir die Ersatzteile bei einem Laden selber kaufen sollen. Die sparen sich jeden Aufwand. Unglaublich. Ich habe mich dann kurzerhand für die Heimwerkermethode mit dem Isolierband entschieden.

 

Noch einige Worte zum ersten Weekend

Am Samstagmittag haben wir uns mit der Studentenvereinigung THS auf ein BBQ nach Osqvik begeben. Leider stand das Wetter nicht auf derselben Platzhälfte. So regnete es aus Kübeln. Osqvik ist ein Ort, an welchem sich die THS eine Grillstelle mit Haus, Sauna und Seezugang errichtet hat. Nach dem Sauna gang kann man also direkt in die Ostsee (Baltic Sea) eintauchen. Wassertemperatur: 15°C. Das wäre mal was, das sich die HSLU noch anschaffen könnte. Eine perfekte Lokation für gesellige Anlässe.

Bei einem unseren Erkundungsrundgängen stiessen wir zufällig auf die Stockholm Pride. Diese wurde am Wochenende lanciert und zog zum Auftakt mit einem riesen Umzug (ala Streetparade) durch die Stockholmer Innenstadt.

 

En ny vecka har börjat

Und mit dieser neuen Woche einige spannende Erlebnisse. Der Beginn der Woche war ausgefüllt mit dem "Intensive Swedish Course", welchen ich hier an der KTH besuche. Es ist erstaunlich, was man in wenigen Wochen Sprachunterricht alles lernt. Obwohl dieser Kurs womöglich nie dazu ausreichen wird, eine anständige Konversation in Schwedisch zu führen, war es die Zeit wert, in den Unterricht zu sitzen. In Schweden sprechen fast alle Leute fliessend Englisch, es besteht auch kein grosser Druck, Schwedisch zu lernen. Die Leute sind jedoch hocherfreut, wenn man sich Mühe gibt, und sich auf Schwedisch begrüsst oder verabschiedet. (Achtung: Wer sich mit "Hej" ins Gespräch bringt, muss damit rechnen, dass sein Gegenüber die Konversation auf Schwedisch fortführt...). Ausserhalb des Kurses gaben die unterschiedlichen ECTS Bewertungen der teilnehmenden Studenten kräftig zu reden. ECTS ist ein europäisches Punktesystem für Bologna-reformierte Studiengänge (Bachelor/Master). Die ECTS Punkte werden anhand des Stundenaufwands eines Moduls berechnet. Beispielsweise sind im Schwedisch Sprachkurs "7.5 ECTS" zu holen - vorausgesetzt man besteht die Prüfung(en). Nun ist es aber so, dass einige Studenten alleine schon dafür ECTS Punkte erhalten, wenn sie ein Austauschsemester machen. (Begründung: Mehraufwand und stetige Anwendung der englischen Sprache). Andere Studenten (ich) bekommen nur 3 ECTS Punkte angerechnet, wobei wieder andere Studenten (z.B. jene der ETH Lausanne) für diesen Kurs gar keine Punkte angerechnet bekommen. Fragt sich, wieso es ein "European Credit Transfer System" gibt, wenn sowieso alle Universitäten nach Gutdünken Punkte vergeben?

Genug der Motzerei. Die Woche hat natürlich auch Freudiges gebracht. Beispielsweise sind wir am Donnerstag zu einem Pub Crawl aufgebrochen. (Für all jene die nicht wissen was Pub Crawl ist: "Pub Crawl bezeichnet das Umherziehen einer Gruppe in möglichst viele Kneipen an einem Abend"). Wir strandeten also an der T-Bana Station Fridhemsplan und stürzten uns von Pub zu Pub. Dieser Abend lief unter dem Motto "Wer findet das Pub mit dem billigsten Bier?". Rekord war dann 25 SEK für ein Halbliter Bier (also weniger als 3 SFr zu diesem Zeitpunkt).

Am frühen Freitagmorgen war mir ein Werbeplakat mit der Aufschrift "Midnattsloppet" über den Weg gelaufen. Mit meinem halbfundierten Schwedisch konnte ich herausfinden, dass es sich hierbei um einen 10km Nachtlauf durch Södermalm handelt. Beim Organisator hat's dann jedoch geheissen, dass die Tickets bereits seit Monaten (!) vergriffen seien. Schade. Mit viel Glück konnte ich mir ein Ticket über die Midnattsloppet Facebook Gruppe organisieren. Die Freude war so gross, dass ich sogar den von der THS organisierten Swedish Dinner platzen liess. Um 21:45 Uhr starteten rund 24'000 Läufer/Innen den Wettlauf durch Södermalm‘s beleuchteten Gassen. Das war ein Erlebnis der Extraklasse. Besonders darum, weil in Stockholm um diese Jahreszeit die Sonne um 22:00 Uhr noch nicht vollständig unter gegangen ist. Sehr eindrücklich! So begab ich mich nach dem Run doch noch zur Swedish Dinner After Party. Dort musste natürlich hydriert werden. Welches isotonische Getränk würde da in Frage kommen?

 

Schweden und der Alkohol

Ein Thema das in Schweden für Gesprächsstoff sorgt. Wie einem gescheiten Buch zu entnehmen war, sei in Schweden um das 1900 Jahrhundert teilweise der Lohn für Arbeit in Alkohol ausbezahlt worden. Ob dieser Überlieferung Glauben zu schenken ist? Man weiss es nicht - Fakt ist aber, dass zu jener Zeit der Pro-Kopf Verbrauch von Alkohol 5x höher war als heute. Zwischenzeitlich entstand in Schweden sogar eine Abstinenzbewegung, welche den Konsum von Alkohol illegalisieren wollte. Später wurde der Alkohol kontrolliert (mit persönlichem Kontrollheft) abgegeben. Der Staat besass die komplette Kontrolle über Import, Export, Produktion und Verkauf. Spätestens mit dem EU Beitritt wurden die Gesetzte stark gelockert. Was in Schweden weiterhin speziell ist, sind die hohen Alkoholsteuern, die der Staat auf alkoholhaltige Produkte erhebt. Diese sind dafür verantwortlich, dass der Alkohol in Schweden so teuer ist. Na dann, "Prost!" oder wie man hier in Schweden sagt: "Skål!"

 

Dritte Woche mit Elchfilé und Hopfentee besiegelt

Eine weitere Woche im Schwedisch-Kurs ist überstanden. Langsam fängt die Sache so richtig ernst zu werden: Noch eine Woche Unterricht und dann findet auch schon die Modulabschlussprüfung in "Swedish 1" statt. Ganz so sicher sitzt der Stoff noch nicht. Lange Nächte sind also vorprogrammiert.

Vorerst geht es aber ans Weekend. Freitags war "Henge" mit seinen Freunden in Stockholm zu Besuch. Zusammen zogen wir durch die Drottninggatan um ein passendes Restaurant zu finden. Der hereinbrechende Regend drängte uns in die nächstbeste Stube. Der Entscheid schien auf den ersten Blick nicht schlecht zu sein. Nach dem Blick in die Speisekarte (mit Fokus auf die Preise) war dann aber klar, dass das Restaurant eine Nobelstube für Gutgesattelte war. Den Appetit haben wir uns deswegen nicht nehmen lassen. Ein typisch schwedisches "Älgfile" (Elchsteak) musste her. Später zogen wir dann auch noch nach Södermalm um mit "Öl" anzustossen - wegen miserablem Wetter wurde die Übung dann aber vorzeitig abgebrochen.

Das Abendprogramm für Samstag war geplante Sache. Die Delegation der HSLU Studenten besuchte das Stockholmer Oktoberfest in Stockholmsmässan. Die Tickets waren mit 375kr/Pers nicht ganz günstig, dafür waren die beiden ersten Masskrüge sowie das Nachtessen bereits im Preis mit dabei. Das Durschnittsalter der anderen Besucher war wohl ca. 20 Jahre über unserem Alter. Das bremste aber keineswegs die gute Stimmung. Im Gegenteil. Um 23:00 Uhr war dann aber Schluss. Das war vielleicht (für einige Festbesucher) gut so.

 

Ursäkta, var ligger Grossen?

Mehr und mehr versuchen wir unsere Schwedisch Kenntnisse im täglichen Leben einzusetzen. Mit mehr oder weniger Erfolg. Wer sich als Schwede ausgibt, muss damit rechnen, dass das Gespräch in Schwedisch fortgeführt wird. Spätestens dann ist jeweils der Zeitpunkt günstig, auf Englisch zu wechseln. Nicht schlecht erstaunt war ich, als ich einer alten Frau helfen konnte, welche mich mit den Worten "Ursäkta, var ligger Grossen?" ansprach. Die Frau wollte wissen, wo den der "Grossen" (ein Lebensmittel Discounter) liegen würde. Das Schwedisch lernen zahlt sich also langsam aus. Anbei noch einige Informationen zum "Grossen". Wie schon erwähnt, kann man dort Lebensmittel zu Schleuderpreisen einkaufen. Bei Studenten und Immigranten ist der Laden sehr beliebt. Die Waren stehen dort oft, wild durcheinander und schlecht präsentiert, auf Paletten. Von Einkaufserlebnis kann keine Rede sein. Um das geht es bei den Leuten, die dort einkaufen auch nicht. "Grossen" ist auch dafür bekannt, dass er immer wieder qualitativ miserable oder sogar abgelaufene Produkte verkauft. Für Frischprodukte kommt "Grossen" also nicht in Frage.

 

Endspurt im Schwedisch Intensivkurs

In der Woche 3 war nun auch der offizielle Start für alle anderen Studenten, also die Schweden/Innen, welche an der KTH ihr Studium absolvieren. Das war schon sehr unterhaltsam. Die verschiedenen Studiengänge sind in sogenannte "Chapters" organisiert. Diese Chapters organisieren beispielsweise die Einführungsprogramme für neue Studenten. Da war im Schulhof schon mancher verkleideter Spassvogel anzutreffen. Mit verschiedenen Spielen schienen die Chapter Leader ihre "Kücken" für das kommende Studium motivieren zu wollen. Ob's geklappt hat?

Selber mussten wir uns ebenfalls motivieren, um mit der geballten Ladung Schwedisch Grammatik fertig zu werden. Oft verzogen wir uns gleich nach Unterrichtsschluss in unsere Zimmer, um den Stoff weiter zu verinnerlichen. Am Mittwoch war dann der ganze Spuck vorbei. Jeder konnte sich uns für die Prüfung am Samstag individuell vorbereiten. An diesem letzten Mittwoch organisierten wir Studenten der Klasse 2 eine Überraschung für die Lehrerin: Frukost! Jeder brachte etwas ess- oder trinkbares mit, um so gemeinsam die Pause zu bereichern und so gestärkt in die letzten Lektionen des Intensivkurses zu starten. Zur Auflockern startete die "HSLU-Delegation" auf eine einstündige Bootsrundfahrt um die Inselteile der Innenstadt. Bereits nach kurzer Zeit bemerkten wir, dass wir einer typischen Touristenabzocke zum Opfer gefallen sind. Das Boot legte bereits kurz nach dem Losfahren bei der nächsten Anlegestelle an. Die 100kr hätten wir wirklich besser anders investiert. Später haben wir erfahren, dass es bei anderen Tour Operators längere und interessantere Touren gegeben hätte.

Nach zwei langen Tagen (und Nächten!) des Schwedisch Lernens "durften" wir am 27. August zum Examen antreten. Das Prüfungsprogramm war dank alten Probeprüfungen bestens bekannt. Ein grosser Teil bestand aus Grammatikaufgaben; in einem zweiten Teil mussten wir zu einem wählbaren Thema einen Aufsatz mit mindestens 200 Wörtern verfassen. Jeder Teil muss mit mindestens 60% der Punkte bestanden werden, sonst muss die Prüfung wiederholt werden. Ich habe ein gutes Gefühl, was den Erfolg betrifft. Hoffen wir mal, meine Gefühle täuschen mich nicht. Nach der Prüfung begaben wir uns erleichtert in Richtung Södermalm. Dort suchten wir ein gutes Restaurant für das Mittagsmahl. Leider vergebens. Die Insider Restaurants in Södermalm müssen wir also noch finden. Abends zogen wir "mit dem Tanzbär" um das Hochpreisgebiet "Stureplan". Die Preise für Drinks sind dort derart teuer, dass man das Getränk nach dem Leerschlucken kaum mehr runter bringt. Oft ging einem beim Bezahlen die Frage durch den Kopf: "Hab' ich den wirklich einen Flugzeugträger bestellt?". Bierpreise zwischen 60-100SEK (8-13SFr) und Preise für Mixgetränke zwischen 120-160SEK (15-20SFr) sind keine Seltenheit. Das Ausgangsviertel Stureplan erreicht man am einfachsten mit der T-Bana (Station "Östermalmstorg").

 

29. August, Schulanfang

Am Montag, 29. August 2011 begann auf dem KTH Campus in Kista offiziell der erste Teil des Herbstsemester (sog. "Term 1"). Ich habe mich für das Mastermodul "Distributed Systems" eingeschrieben. Während des ganzen Herbstsemesters (Term 1 und 2) besuche ich jedoch zusätzlich ein Englisch Sprachmodul. Vorerst starteten wir das neue Semester aber mit einer Einführungsvorlesung in Distributed Systems. Der Dozent liess bereits in der ersten Lektion verlauten, dass man sich auf einige Überstunden gefasst machen könne. Als er dann die Pflichtübungen vorstellte, zweifelte keiner mehr an dieser Aussage. Während des ganzen Terms sollen fünf bis sechs verschiedene Übungen zu Themen, die mit verteilten Systemen direkt oder indirekt in Kontakt kommen, bearbeitet werden. Hinter den fantasievollen Übungsnamen wie "rudy", "loggy" und "chordy" verbirgt sich haufenweise komplizierter Erlang-Code. Bereits im Vorhinein war bekannt, dass das Modul Kenntnisse der Programmiersprache "Erlang" voraussetzen wird. Als blutiger Anfänger werde ich nun vor Aufgaben gestellt, welche selbst in geläufigen Programmiersprachen wie C# oder Javafür Kopfzerbrechen sorgen würden. Am Mittwoch war der erste Schultag im Englisch Modul. Die Lehrerin - eine waschechte Amerikanerin - gab auch dort gleich mal den Tarif durch. Es gibt auf jeden Fall sehr viele Dinge im Auge zu behalten: Hier ein Aufsatz, da eine Übung und dann nebenbei noch ein Buch lesen, welches so dick ist, dass man sich nicht getraut nachzuschauen, wie viele Seiten es hat.

Natürlich hat das Leben in Stockholm auch wieder unterhaltsame und lustige Geschichten geschrieben. Michi (ein HSLU Maschinenbau-Student) ist auf der Suche nach einem Eishockeyclub in Sollentuna fündig geworden. Hoffen wir für ihn auf glattes Eis und randvoll gefüllte Snus-Automaten. Das Spiel seiner Mannschaft hatte jedenfalls guten Unterhaltungswert. Sogar zwei drei harmlose Raufereien waren zu sehen. (Der Snus-Automat war also offensichtlich aufgefüllt).

 

Die Liste der Fehlkäufe

Sie wird in der Tat immer länger, die Liste der Fehlkäufe. In fremden Ländern kann es schon mal vorkommen, dass man Essiggurken mit Salzgurken verwechselt. Man könnte doch meinen, dass Schwedisch für Deutschsprechende gut genug verständlich ist, damit solche Sachen nicht vorkommen. Trotzdem hab ich mich nicht nur mit den Gurken vertan. Es folgte zu gleich die Milch. Kann man wirklich "falsche Milch" kaufen? Ja, bei einem Duzend verschiedenen Sorten und Marken ist das wirklich möglich. Ich kaufte mir sicher zweimal etwas anderes als Trinkmilch. (Spätestens beim zweiten Mal war ich mir sicher). Zu meiner Entlastung habe ich erfahren, dass auch andere Leute den Griff daneben gemacht haben.

Brauchbares Putzmaterial ist in Schweden offenbar Mangelware. Einige Schrubber oder Lappen versprachen einem schon beim blossen Hinsehen viel Ärger. Das Deluxe-Bodenschrubber-Modell, welches ich schliesslich gekauft habe, will wohl auch nicht mein Freund werden. Irgendwie muss das Gerät aus dem Modus "Schmutz gleichmässig verteilen" geholt werden.

Weiter geht's mit der nächsten Überraschung. Im Rausch des Einkaufen habe ich mir beim Kiosk noch rasch eine Multipackung V6 Kaugummis gekauft. Schwarze Packung mit der Aufschrift "Liquorice". Kaum war der erste Kaugummi im Mund, war auch schon die Enttäuschung da: Ein V6 Kaugummi mit Lakritz Geschmack! Das darf doch nicht wahr sein. So etwas Ekelhaftes würde bei uns durch jeden Geschmackstest fallen. In Schweden findet man sehr viele Produkte mit Lakritz Geschmack. Kürzlich habe ich sogar Dextro Energy gefunden, die diesen Geschmack haben sollen. Michi (von der HSLU Delegation) hat sich fälschlicherweise eine schwarze Packung Fisherman's Friends gekauft. Die waren dann halt auch mit Lakritz Geschmack.

 

23 Kronen für einen guten Zweck

Nicht nur, dass ich ab und an mal falsche Produkte einkaufe, es passiert auch sonst der ein oder andere Fauxpas. Schweden ist ein Land, welches auf die Abfalltrennung und Rezyklierung von Materialen Wert legt. Getränkedosen und -flaschen sind deshalb in den meisten Fällen mit Depotangaben versehen. Grosse Flaschen 2kr, kleine Flaschen 1kr. Für die Rückgabe gibt es bei den Lebensmittelgeschäften häufig Automaten, welche die Flaschen verschlingen. Viele Leute kümmern sich jedoch nicht darum und werfen das Leergut achtlos in die Mülltonnen. Oft bleiben sie dort aber nicht lange liegen, weil es immer wieder Leute gibt, welche die Flaschen des Pfandes wegen aus den Kübeln fischen.

Selbstverständlich mache ich bei dieser Sammelaktion auch mit. Voller Stolz brachte ich meine Einkaufstaschen gefüllt mit Leergut zu Coop und warf sie dort in den Automaten. Nach getaner Arbeit muss man den Prozess mit einem Knopf abschliessen. Nur, mit welchem denn? Da gibt es zwei Knöpfe mit schwedischen Erklärungen. Ohne lange zu überlegen drückte ich einen der beiden und schon hatte ich die Quittung in der Hand: "Tack för din gåva till", was so viel heisst wie "Danke für Ihre Spende". Ich hatte also gleich mal eine Spende von 23kr zu Gunsten eines Hilfswerks abgedrückt. Da bekommt die Floskel "manchmal muss man Lehrgeld bezahlen" eine ganz neue Bedeutung. In meinem Fall war es eher "Leergeld".

 

Nur Chuck Norris kann Bienen kauen

Definitiv. Das musste ich kürzlich im Wald von Ursvik am eigenen Körper feststellen. Beim Joggen war mir versehentlich eine Biene zwischen die Zähne (oder besser: zwischen die Lippen) geflogen. Ich dachte zuerst an eine Fliege oder Mücke, wie ich sie beim Joggen schon zu duzenden verschlungen habe. Die hätten mir aber nicht wie wild in die Oberlippe gestochen. Da ich wusste, dass ich nicht allergisch bin, joggte ich einfach weiter. Schon nach wenigen Kilometern hatte ich Lippen wie nach einem übertriebenen Botox-Eingriff. Ich tat mein bestes, mir nichts anmerken zu lassen. Glücklicherweise fällt man in Schweden in punkto dicken Oberlippen nicht stark auf: Viele Leute stecken sich hier den Snus Kautabak unter die Lippen. Das wirkte optisch sehr ähnlich. Es hat sich also bewahrheitet, dass nur Chuck Norris Bienen kauen kann. Ich bleibe beim Honig.

 

Stockholm Halvmarathon 2011

Mein sportlicher Höhepunkt während meines Aufenthalts in Schweden war zweifelsohne der Stockholm Halvmarathon 2011, welcher am Samstag, 17. September stattfand. Ab 16:00 Uhr nahmen rund 11'000 Läuferinnen und Läufer die 21km durch die Stockholmer Innenstadt in Angriff. Ursprünglich habe ich diesen Lauf gar nicht geplant. Da die Vorbereitungen für den Luzerner Halbmarathon aber ohnehin schon in vollem Gang waren, wagte ich eine Anmeldung für den Stockholm Halbmarathon. Und es stellte sich als eine gute Entscheidung heraus. Trainingsmöglichkeiten gab’s während den letzten Monaten genügende. Die Stunden im Wald von Ursvik waren neben der physischen Betätigung auch immer ein guter Moment, um sich von den Schulaufgaben zu trennen. Hatte ich doch auf den dortigen Laufstrecken rund 100km/Monat abgespult. Die idyllische Landschaft in diesem Naturschutzgebiet werde ich bestimmt noch vermissen, wenn dann der Winter Einzug hält.

 

Zusammen mit den spanischen Studentenkollegen sowie Christoph und Simon von der HSLU Delegation begaben wir uns an den Start des hiesigen Stockholm Halvmarathon‘s. Der Anlass war gut organisiert, profitierte aber auch vom tollen Wetter, welches besser nicht hätte sein können. Mit einer Megaportion Spaghetti, einigen Bananen und viel Flüssigkeit habe ich mich vor dem Lauf auf ein hartes Rennen eingestellt. Und so sollte es kommen: Aus irgendeinem unerfindlichen Grund wurde ich in die Startgruppe B (direkt nach den Eliteläufern) eingeteilt. Dort waren dann auch nicht allzu viele Läufer. Alle schienen total konzentriert. Ich kam mir fast ein wenig am falschen Platz vor. Aber eben, die Beine entscheiden letztlich über das Resultat - und nicht die ernste Miene.

Die meisten Streckenkilometer waren wunderschön und bereiteten wirklich viel Spass. Trotzdem würde ich den Organisatoren empfehlen, den Streckenabschnitt durch den 800m langen Klaratunnel für weitere Rennen aus dem Programm zu nehmen. Es kann sich jeder vorstellen, was passiert, wenn zehntausend Läufer durch einen staubigen Tunnel rennen...! Die Trinkstände waren ideal positioniert und es gab von allem genügend. So macht Laufen Spass! An fünf verschiedenen Stellen werden Zwischenzeiten gestoppt. Mit Hilfe von Anzeigetafeln kann man sich die ungefähre Gesamtzeit hochrechnen (sofern man nicht mit GPS Uhr läuft). Die angezeigten Zwischenzeiten brachten den bisherigen PR von 1h 39min (Sempacherseelauf 2011) gewaltig ins Wackeln. Auf dem letzten Kilometer war mir klar, dass die neue Bestzeit zum Greifen nahe war. Trotzdem setze ich zum Schlussspurt an, leerte die letzten Zuckerreserven und realisierte die neue persönliche Bestmarke von 1h 34min 41s (Netto Zeit).

http://results.marathon.se/halvmarathon/2011/index.php?content=detail&fpid=search&id=99999914176FE5000001D420&lang=SE&event=SHM&ageclass

 

Eishockey Derby zwischen AIK Stockholm und Djurgårdens IF

Schweden ist ein Land, welches für hochstehendes Eishockey steht. In der Statistik liegt Schweden auf Rang 3 (hinter Kanada und Finnland), was den Beliebtheitsgrad von Eishockey angeht. In Stockholm gibt es zwei Traditionsclubs, den AIK Stockholm sowie Djurgårdens IF, welche besonders für ihre heissblütigen Derbyspiele bekannt sind. Als wir vom Derbyspiel vom 20. September Wind bekamen, haben wir uns natürlich sofort mit Tickets eingedeckt. AIK-DIF Eishockey Derby's werden traditionsgemäss immer in der Ericsson Globe Arena ausgetragen. Das ist eine sehr imposante Halle, welche von aussen eine riesengrosse, weisse Kugel darstellt. Man kann die Arena von weit her sehen. In der Nacht wird der "Globen", wie man ihn hier nennt, noch farbig beleuchtet. Sehr eindrücklich!

Jedenfalls schien die Stimmung schon vor dem Spiel ziemlich gereizt. Das Polizeiaufgebot war immens. An jedem Ecken standen Polizeigruppen, ja sogar Polizeipferde. Sowas habe ich noch nicht mal an einem Schweizer Fussballmatch gesehen. Und der Grund dafür war klar: In der Vergangenheit soll es immer wieder derbe Prügeleien zwischen verfeindeten Fangruppen gegeben haben. Und so auch an diesem Tag. Plötzlich riegelt es wieder an einem Ort, Flaschen fliegen, Leute schreien und rennen weg. Sekunden später ist der Platz von der Polizei unter Kontrolle. Für einige Randalen endet das Spiel schon bevor‘s begonnen hat. Schade.

Das Hockeyfest konnte aber dennoch steigen: Die Fans heizten mächtig ein! Ausser in den zwei Drittelspausen haben sich die Sprechchöre kaum ausgeruht. Die Show zum Spielauftakt war ebenfalls sehr eindrücklich. Sowas sieht man nicht mal im Finalspiel der IIHF Weltmeisterschaften. Die Spieler schenkten sich nichts: Solide Torschüsse, harte Checks und auch kleinere Raufereien waren zu sehen. Am Schluss gewann Djurgården mit 4:2 gegen AIK Stockholm.  

 

Was das Leben sonst so macht

Langsam aber sicher merkt man, dass es Herbst wird. Die Blätter fallen und das Quecksilber der Thermometer zieht wieder nach unten. Die Läden haben diesem Trend natürlich Rechnung getragen. Überall bekommt man plötzlich Jacken, Handschuhe und Wollmützen. Da man bei diesen nassen und kalten Tagen den täglichen Sport nicht mehr immer draussen verrichten kann, habe ich mir beim Freizeitzentrum "Husbybadet" in Husby ein Gym Abo gekauft. 10 Eintritte für 700kr (~100 SFr). Das ist recht günstig, wenn man bedenkt, dass Husbybadet nicht nur ein Gym sondern ein grosses Hallenbad mit Whirlpool bereitstellt. Die nette Dame am Eingang hat mich zwar gewarnt, dass am Wochenende jeweils viele Besucher da seien. Mein Stundenplan ist jedoch so ausgelegt, dass ich gut unter der Woche trainieren kann. Ein richtiger "Vollzeitstudent" bin ich jetzt halt eben!

Schultechnisch läuft so einiges. Letzte Woche haben wir im Modul Distributed Systems einen Router programmiert, welcher den OSPF Algorithmus implementiert. Die anfängliche Knochenarbeit schwenkte bald um in Spass. In einem gemeinsamen Lab haben wir dann alle unsere Router (Laptops) zusammengehängt und ein grosses Netzwerk simuliert. Das war schonziemlich witzig. Fazit aus dieser Übung: Man kann 1000 Seiten CCNA lesen und das Gefühl haben, die Grundlagen zu verstehen. Doch erst wenn man einen solchen verteilten Algorithmus selber entwickeln muss, versteht man, wie viel Hirnschmalz tatsächlich in diesen Netzwerkgeräten steckt.

 

Die ersten Credits im Trockenen

Mein Einsteigerkurs in Schwedisch habe ich mit der Note "mycket bra" bestanden. Das freut mich natürlich sehr! Nicht nur, weil der Kurs Credits abwirft, sondern weil Schwedisch eine interessante Sprache ist. Ich habe nun eine Alternative zum Schwedisch Kurs der Stufe 2 gefunden. Die KTH bietet ein Sprachvermittlungsprogramm namens Tandem an, in welchem sich Leute treffen können, um sich gegenseitig eine Sprache zu lernen. Das ist ein sehr intelligentes System. Tandem kennt weder Lehrer noch Unterrichtszeiten. Alles basiert auf persönlicher Vereinbarung zwischen den Tandem Partner. So treffe ich mich wöchentlich mit meiner Tandem Partnerin, Marlén, zum gegenseitigen Sprachaustausch. Das bringt nicht nur sprachliche Anwendung sondern auch sozial-kulturellen Austausch. Da pfeife ich gerne auf Credits.

 

Schwiizer Fondue Obe im Chalet Renfer

Um wiedermal die Erinnerungen an die Heimat aufleben zu lassen, haben die Luzerner Austauschstudenten (Christoph, Michael, Simon und ich) am letzten Samstag einen Fondue Abend organisiert. Michi hat sein Chalet zur Käseverräucherung bereitgestellt. Das Fondue kauften wir im ICA Supermarket. Dieser Lebensmittelladen hatte tatsächlich importiertes Emmi Fondue im Angebot. In der Annahme, dass eine Packung Fondue 200gr Käse enthielt, kauften wir 5 Packungen. 1kg Käse für 4 Personen - das sollte bestimmt reichen. Nachdem wir Packung 4 und 5 zubereitet hatten, bemerkten wir, dass eine Packung 400gr Käse enthält! Wir hatten also zusammen rund 2kg Käse verschlungen! Damit wir die Fondue Session überhaupt starten konnten, mussten wir zuerst bei Clas Ohlsen (Eisenwaren-, Bastel-, Heimwerk- und Ramschladen) eine Herdplatte kaufen. Leider hatten wir keine Chance mehr, einen guten Weisswein zu kaufen, da die staatlichen Schnappsläden in Schweden am Samstag bereits um 15:00 Uhr schliessen. So musste billiges Carlsberg "Lätt Öl" in die Lücke springen...

Fehlen durfte natürlich auch die echte Schweizer Ländler- und Jodlermusik nicht. Youtube tat den ganzen Abend gute Dienste und stellte eine geballte Ladung "Huismuisig" zur Verfügung: http://www.youtube.com/playlist?list=PL048D990E955DF350. Am Ende des Abends dominierte nicht der Käsegeruch, sondern eher die gewürzigen Zutaten (Vitlök), welche im Übermass ins Fondue eingemischt wurden. Zu guter Letzt setzten Michi und ich noch zur 1. Schwedischen Unspunnen-Schwinget an. Michi gewann knapp mit einem Gestellten.

 

Beer Festival, Railslide Contest und Kanelbullens Dag

Dass die Frequenz der Updates auf dieser Seite zurück geht hat nichts damit zu tun, dass das Leben hier in Stockholm weniger interessant wäre als zuvor. Ganz im Gegenteil. Am letzten Freitag besuchten wir das "Stockholm Beer and Whisky Festival". Eine Messe, welche alljährlich zum Degustieren von köstlichen Hopfensäften und anderen Genussmittel einlädt. Einige schwedischen Biere kannten wir bereits vom Ausgang. Beim Whisky-Degustieren waren wir jedoch völlige Neulinge: Zuerst bot ich der netten Dame an, sie könne den Whisky in mein Degustationsglas schütten (in welchem – wohlbemerkt - schon andere Säfte gelandet waren). Später bemerkte ich, dass ich während dem Degustieren noch einen Kaugummi im Mund hatte. Ein Fettnäpfchen kommt eben selten alleine. Aber ein echter Whisky-Fan will ich auch gar nicht werden. Kurz bevor wir uns auf den Heimweg begaben, haben wir an einem Verkaufsstand von "Pralinhuset", einem Schokoladeproduzenten aus der Region, schwedische Qualitätsschokolade getestet. Der Stand wurde uns vom Mitstudenten (und Teil des Familienunternehmens), Alexander Bea, empfohlen. Wir gratulieren, die Schokolade hat die Geschmacksnerven von Schweizer Gaumen entzückt!

Am Samstagnachmittag stand das Stadtzentrum von Stockholm im Zeichen eines Railjams. Nein, das ist kein Rechtschreibfehler! Ein Railjam mitten in Stockholm bei schönstem Herbstwetter. Auf einer langen Treppe beim Kulturhuset wurde reichlich Schnee abgeladen und zwei grosse Rails montiert. Einige hundert Leute säumten das Gelände. Während mehreren Stunden lieferten sich ungefähr zwei Dutzend Snowboarder ein Battle um den trickreichsten Railslide Trick. Mein Respekt für all jene, welche sich über die "Treppengeländer" geworfen haben!

Am Dienstag, 4. Oktober feierte Schweden den "Kanelbullens Dag". Ein Tag, an welchem das typisch schwedische Süssgebäck geehrt und verspiesen wird. Gerüchten zufolge soll das @-Zeichen in Schweden der Form wegen als Abkürzung für die Kanelbulle genutzt worden sein, ehe es zum Bestandteil von Email-Adressen wurde. Ob das tatsächlich so war, bleibt ungewiss. Sicher ist nur, dass am Tag der Kanelbulle überall vergünstigte Angebote zu haben sind. Bei Coop Konsum kauften wir "4 härliga kanelbullar" für nur 20kr (2.80SFr). Das war vielleicht ein Schmaus! Wer mehr über Kanelbullar herausfinden will, bedient sich am besten folgender Wikipedia Seite: http://de.wikipedia.org/wiki/Kanelbulle

 

Nu åker Sverige till EM

Die letzte Woche war dominiert von den letzten und entscheidenden EM-Qualifikationsspielen. Die Schweizer Nationalmannschaft hätte es noch in den eigenen Händen gehabt, sich für die EM 2012 in Polen/Ukraine zu qualifizieren. Der Frust über die unnötige Niederlage gegen Wales verstrich aber schon bald. Wir hatten uns nämlich Tickets für das letzte Qualifikationsspiel der Gruppe E zwischen Schweden und Holland gekauft. Das Spiel fand im alten Råsunda Stadion in Solna Centrum statt. Also nur gerade mal 10min mit der T-Bana von Kista (unserem Daheim) entfernt. Obwohl wir jenes zu viel bezahlt haben für die Tickets, hat sich das Spiel gelohnt. Mehr Tore hatten wir uns nicht erträumt: 3-2 siegte Schweden über Holland! Selbst ein Lob - oder "ein Lupfer" wie wir sagen würden - war zu bestaunen (85. Min). Die Leichtigkeit, mit der hier gespielt wurde, ist keineswegs mit dem lustlosen Herumgeplänker der Schweizer Nati zu vergleichen. Chapeau! Die Holländer waren aber auf jeden Fall die Gewinner im Partymachen. Schon vor dem Spiel haben sie sich vor dem Stadion formiert und zusammen gefeiert.

Zur gleichen Zeit war auch der HSLU Klassenkamerad Benj mit seinen Freuenden nach Stockholm gepilgert. Natürlich schütteten wir zusammen noch ein, zwei Öl in den Kasten, bevor sie sich dann am Dienstagabend in den Globen begaben, um dort das Red Hot Chili Peppers Konzert zu besuchen. Die Erfahrung, welche wir nebenbei an diesem Abend gemacht haben: Am Sonntag schliessen die meisten Pubs um 23:00 Uhr, einige wenig später. Sonntag ist also kein Partytag in Schweden.

Ach ja, fast zeitgleich mit den Schneemeldungen aus der Schweiz ist auch hier in Stockholm die Temperatur eingebrochen. Wir haben jetzt noch durchschnittlich 6-8°C tagsüber und 2-4°C in der Nacht. Dieser Temperatursturz hat mich dazu verleitet, eine warme Daunenjacke zu kaufen. Die Einkaufstour ist eine Geschichte für sich. Jedenfalls bin ich jetzt froh, in einer warmen Hülle zu stecken. Auch von schulischer Seite gibt es News: Christoph und ich bereiten uns derzeit bestmöglich auf die Prüfung im Modul "Distributed Systems" vor, welche am 18. Oktober stattfinden wird. Die Materie ist noch nicht bis in jedes Detail klar; wir sind aber auf gutem Weg. Im English Modul gibt's immer wieder Präsentationen vorzutragen und Texte zu verfassen. Ein langwieriger Prozess, der einem aber merkbar weiter bringt.

 

Von Begriffen wie "Stable Global State Predicate"

Deadlock Detection, Totel Order Multicast, Optimistic Concurrency Control, Distributed Transaction Handling, Distributed Hash Tables, und und und... habe ich mittlerweile Alpträume. Das Modul "Distributed Systems" (ID2201 an der KTH) war wirklich ein interessanten, lehrreiches und - dem Lehrer sei Dank - auch ein unterhaltsames Modul. Ich würde es wieder besuchen, doch im Moment möchte ich den oben erwähnten Themen ein wenig Abstand gewähren. Viele der behandelten Themen waren für meinen Geschmack zu theoretisch. Bei der Diskussion um verteilte Algorithmen geht es oftmals um reine Mathematik; eine sehr trockene Angelegenheit also. Trotzdem war es spannend, mal in die Mühlen von marktgängigen Softwareprodukten zu sehen...

Die letzten Tage haben wir uns fast ausschliesslich mit Problematiken von verteilten Systemen auseinandergesetzt, kontroverse Diskussionen geführt und Prüfungsfragen gelöst. Anhand des erheblichen Schwierigkeitsgrads der Prüfung wird sich der Aufwand wohl nicht zurückzahlen. Gelohnt hat es sich aber deswegen allemal.

Die Prüfung war schliesslich im erwarteten Rahmen. Zuerst musste man sich durch eine Vielzahl von Multiple Choice Fragen durchkämpfen. Wer bei diesen Fragen genügend Punkte ergattert, kann die weiterführenden Freitext-Aufgaben lösen. Die Fehlermarge für gute und sehr gute Noten ist enorm schmal bemessen. In einigen Wochen werde ich sehen, ob und wie gut sich die Vorbereitung gelohnt hat...

 

Die verdiente Ferienwoche

Nach dem Prüfungsstress folgte eine ganze Woche Auszeit. Als Kompensation für die aufwändige Prüfungszeit organisierten wir (die HSLU Studenten) wieder einmal private Gourmet Abende. Ein "Fondue Chinoise" folgte auf ein Fajita Essen. Selbstverständlich haben wir uns wieder einmal bemüht, die Menüs komplett selber zuzubereiten. Das dauerte zwar jeweils einige Zeit, war aber preiswert und bot einen guten Unterhaltungswert.

Am Donnerstag, 20. Oktober war dann wieder einmal eine Tandem Session mit Marlén, meiner Schwedisch Lehrerin, geplant. Diesmal planten wir aber keine normale Lektion (was immer "normal" ist bei Tandem), sondern wir pendelten mit dem Tram nach Djurgården, um dort das Freilichtmuseum Skansen zu besuchen. Dank einem Freund von Marlén konnten wir uns sogar den Eintrittspreis sparen. Skansen ist wirklich ein sehenswerter Ort in Stockholm. Böse Zungen sagen, Skansen sei der Ballenberg von Schweden. Die Ideen der beiden Museen unterscheiden sich tatsächlich nicht wesentlich. Skansen hat mich aber wesentlich mehr beeindruckt als der Ballenberg. Gezeigt wird typisches Handwerk, wie es vor einigen hundert Jahren in Schweden praktiziert wurde: Mechanische Werkstätte ("Mekaniska Verkstaden"), Bäckerei ("Bageriet"), Glasblaserei ("Glasbruk"), Apothek ("Apoteket"), ja sogar eine Kräuterstube ("Kryddboden") gab's zu sehen. Die Leute wirkten in ihren zeitgenössischen Kleidern wirklich authentisch. Neben den ganzen Handwerken gibt's auch ein grosser Tierpark "Skandinaviska Djurpark" mit skandinavischen Tieren wie Elchen, Rentieren, Wölfen, Bären, Füchsen, Seehunden, uvm. Mein Fazit: Man lernt eine Sprache einfacher, wenn man Wörter und Sätze mit Bildern assozieren kann. Das konnte ich in diesem Selbstexperiment feststellen. Ich weiss jetzt: "Björnar är farlig", weil sich zwei Bären fast K.O. geschlagen haben und "Älgar är tråkig", weil die Elche nur langweilig herumgelegen sind.

Am vergangenen Wochenende vom (+/-) 21.-23. Oktober waren einige Schweizer Freunde hier in Stockholm. Dank mehrheitlich gutem Wetter konnten wir viele Sehenswürdigkeiten zu Fuss erkunden. Ein wenig ausserhalb von Stockholm statteten wir dem Kaknästornet einen Besuch ab. Das ist ein ca. 155m hoher Fernmeldeturm, welcher auf der 30. Etage eine Aussichtsplattform mit Restaurant anbietet. Von dort oben hat man die perfekte Übersicht über das Stadtzentrum von Stockholm. Leider war der Himmel ein wenig wolkenverzogen, sodass wir den Sonnenuntergang nicht mit einem Staunen goutieren konnten. Gelohnt hat sich der Ausflug aber allemal. Am Sonntag traf auch noch der Überraschungsgast Chris Balmer in Stockholm ein. Hiermit sei allen Gästen für den netten Besuch und die lustige Zeit gedankt!

 

Neues Semester, neues Glück

Die neue Woche begann mit dem neuen Modul "IT Security und Privacy". Rund 200 Studenten versammelten sich im wohl grössten Vorlesesaal des Kista Campus'. Vollends überzogen bin ich vom Kurs noch nicht. Das liegt aber vielleicht daran, dass bei den ersten beiden Vorlesungen, welche wir hatten, noch vieles schief gelaufen war. Da die Kursadministration mit mehreren unterschiedlichen Kalendern arbeitet, welche teilweise grosse Inkonsistenzen aufweisen, herrschte unter den Studenten einige Unsicherheit über die Unterrichtszeiten. So kam es dann auch, dass Studenten während den ersten 20 Minuten fortwährend in den Saal strömten. Das war schon ziemlich nervig. Die Vorbereitung der Kursleitung war zudem ziemlich mies: Wenn man vor einem solch grossen Publikum einen Fachvortrag halten muss, dann sollte man sich 1. das nötige Vokabular aneignen und 2. geeignete technische Hilfsmittel organisieren. Abgesehen von diesen Negativpunkten scheint das Modul aber einiges an Potenzial zu haben. Warten wir also mal ab, was noch kommt.

 

Zu Gast in der Schweiz

Für das Wochenende zwischen den beiden Herbstsemestern war ein Wochenende in der Schweiz geplant. Bevor dies jedoch in Angriff genommen wurde, hatte ich noch etwas Spezielles vor: Zusammen mit Marlén backten wir echte schwedische Kanelbullar, welche für den Import in die Schweiz vorgesehen waren. Das war sehr lustig und lehrreich. Natürlich mussten wir die frisch gebackten Kanelbullar auch gleich probieren. Dazu gab's Kardemumma Kaffee, ein Kaffe mit spezieller Geschmacksnote. Selbstgebackte Kanelbullar schmecken halt einfach besser als jene von Coop & co. Am Freitag, 28. Okt startete ich auf meine Reise zurück in die Schweiz. Dabei fand ich heraus, dass es eine Transportmöglichkeit zum Arlanda Airport gibt, welcher mit der SL-Karte kostenlos ist. Man nimmt den J-Zug Richtung "Märsta", ab dort fährt der Bus 583 Richtung Arlanda. Dieser hält (u.a.) vor Terminal 5. Dieser Weg ist jedoch nur dann geeignet, wenn man 1. nicht viel Gepäck mit sich hat und 2. die längere Reisezeit in Anspruch nehmen kann. Alternativen sind natürlich immer noch die Flygbussarna, der Arlanda Express oder ein Taxi. Jedenfalls brachte mich der Swiss Flug sicher in die Schweiz.

In Luzern traf ich mich meine Eltern zum Nachtessen. Später traf ich dann auch noch meine Freunde. Allzu spät wurde der Abend aber nicht; schliesslich kostet das Reisen immer viel Zeit und Kraft. Die Kräfte galt es angesichts des kommenden Lucerne Marathons zu schonen. So war am Samstag ein lockeres Programm angesagt: Startnummer für den LM abholen und einige Swiss Goods für den Import in Schweden einkaufen (v.a. Fondue und Rivella). Nicht ganz so relaxed war der Sonntag. Bei schönem Wetter und milden Temperaturen begaben wir uns frühmorgens zum Startgelände des Lucerne Marathons. Die Anspannung war gross. Schliesslich war es mein Ziel hier in Luzern die Laufsaison mit einem guten Resultat abzuschliessen. "Gut" bedeutete in diesem Fall das Wiederholen oder gar Übertreffen des Resultats des Stockholm Halbmarathons, welcher rund einen Monat zuvor stattgefunden hat. Ich reihte mich frecherweise in die erste Startgruppe mit einer geplanten Laufzeit von weniger als 1h 30min. In Horw (~12km) wurde ich von den 1:30-Pacemaker überholt. Das war grundsätzlich nicht schlimm und entsprach noch immer meinen Erwartungen. Doch es war erschreckend wie schnell die davon zogen! Das KKL ist beim Lucerne Marathon immer ein guter Anhaltspunkt, um das Tempo für den Schlussspurt hochzuschrauben. Von dort sind es gefühlte 2km + 1 Getränkestation bis zum Ziel beim Verkehrshaus. Obwohl ich fühlte, dass eine Bestzeit wohl nicht mehr realisierbar war, setzte ich auf den letzten Kilometern alles daran, "Schadensbegrenzung" zu betreiben. Alle Bedenken waren umsonst: Die Zeit von 1:30.55,0 egalisierte die bisherige persönlichen Bestzeit um drei Minuten! Was für ein Abschluss der Laufsaison 2011!

Das Wochenende hat in der Schweiz war in jeder Hinsicht ein Erfolg. Mit Muskelkater hatte ich gerechnet, doch dass ich jetzt mit einer Grippe im Bett liegen würde, hätte ich nicht gedacht. Vielleicht war es halt doch ein wenig zu viel... Happy Perskindol und Vitamin C.

 

Ein Kurztrip nach Helsinki

Christoph und ich entschieden uns, eine Kurzreise nach Helsinki zu buchen. Helsinki ist die Hauptstadt von Finnland und liegt ungefähr 400km nord-östlich (Luftlinie) entfernt von Stockholm. Am schnellsten gelangt man natürlich mit dem Flugzeug dahin. Die Preise für ein Round Trip Ticket liegen bei ca. 140 SFr (je nach Saison/Buchungszeitpunkt). Wir hätten stattliche 400 SFr abdrücken müssen, da wir uns relativ kurzum für diesen Trip entschlossen hatten. Also entschieden wir uns, mit der Fähre nach Helsinki zu fahren. Viking Line ist ein Anbieter von Schifffahrten zwischen vielen nördlichen Städten. Für ca. 1000 SEK (~150 SFr) bekamen wir ein vierer Zimmer. (Achtung: Die Kabine ist zwar mit 4 Betten ausgestattet, doch das könnte zu viert ziemlich eng werden! Wir waren also froh, nur zu zweit zu sein; das passte perfekt). Ein Zimmer mit "Seesicht" kann man sich im Herbst sparen: Man sieht ohnehin nicht viel, da die Fahrten oft über Nacht durchgeführt werden.

Unsere Fahrt von Stockholm nach Helsinki (mit Zwischenstop in Mariehamn) dauerte insgesamt ~16 Stunden (wohlbemerkt: nur eine Fahrtrichtung). Das Schiff, die "MS Gabriella" war zwar riesig aber allzu viel kann man da nicht unternehmen. Die "MS Gabriella" war nicht nur optisch ein beeindruckendes Schiff: Sie umfasst 12 Decks, ist 170m lang und wiegt 35'000t. Diese erstaunlichen Eckdaten erlauben dem Schiff bis zu 2400 Passagiere und Fahrzeuge mit einer summierten Länge von bis zu 1000m zu transportieren. Für die PS-Freaks unter den Lesern dieses Blogs: Die vier Dieselmotoren leisten in Kombination rund 24 MW (32'000 PS)! Eindrücklich, nicht wahr? Niemand will wissen, wie viel "Most" die vier Aggregate trinken. Es bleibt also auf der Überfahrt genügend Zeit, um die ganze Barkarte rauf und runter zu testen. Aber aufgepasst: Auf hoher See kann man die Wellen schon ziemlich zu spüren. Die Kombination von Alkohol und Wellengang sorgte für lustige Bilder. Die Gänge wurden von einigen Passagieren gänzlich "vermessen". Es sei dahingestellt, welche Faktoren für das unkontrollierte Fortbewegen mehr Einfluss hatten...

Schliesslich verbrachten wir den ganzen Sonntag in Helsinki. Die Stadt ist nicht wirklich gross. Man kann das Zentrum sehr gut zu Fuss erkunden. Die meisten Sehenswürdigkeiten befinden sich einige Kilometer rund um den Hauptbahnhof von Helsinki. Am Abend traten wir dann schon wieder die Rückreise nach Stockholm an.

 

Was in Stockholm sonst noch passiert...

Aus Schweden nichts Neues? - Keinesfalls! Oftmals passieren so viele spannende Sachen, dass man leicht vergisst, was man alles erlebt hat. Von Schule und Stress ist in diesem Blog nicht viel zu lesen. Gerade überfordert fühle ich mich nicht, aber die Wochen sind schon gut gefüllt mit Assignments, Seminars, Labs, Reports, Self-studies... Im Gegensatz zu den Modulen der HSLU ist der Aufwand für Hausaufgaben an der KTH wesentlich höher. Das klassische "Reinsitzen und Konsumieren" findet also nur beschränkt statt. Der Frontalunterricht ist oft eine kompakte und monologistische Informationsschlacht. Das tönt zwar wieder recht harsch, aber die Schule macht noch immer Spass und der Lernfortschritt ist (bis dato) gut.

Ausserschulisch war auch vor dem Helsinki Trip viel los: Am Freitag gingen Christoph und ich an die Gamex, welche vom 3.-6. November in der "Kistamässen" stattfand. Die Gamex ist die grösste Zockermesse in Skandinavien. Gamer verschiedenster Genres trafen sich, um die Neuheiten der Spielindustrie zu sehen bzw. zu testen. Für 140 SEK Tageseintritt hätte ich allerdings ein wenig mehr erwartet. So beschlossen wir den Tag zu verzocken. Eigentlich sind Computerspiele überhaupt nicht mein Ding, aber irgendwie muss man ja das Eintrittsgeld rechtfertigen. So zogen wir um die Konsolen und spielten all die wahnwitzigen Spiele. Viele davon sind so schlecht, dass es mich schon ziemlich erstaunt, dass es Firmen gibt, die solche Entwicklungen finanzieren. Scheinbar gibt es für jedes noch so surreale Spiel einen Markt. So hängten wir uns an die realitätsnaheren Spiele, wie FIFA und NHL.

Am Freitagabend war "Party hos Marlén" angesagt! Marlén hat sich wieder mal ins Zeug gelegt und viele Leckereien gebackt. GENIAL! Der Abend war eine gute Gelegenheit, lustige Leute kennenzulernen und auch das ein oder andere schwedische Wort auszupacken.

 

Eklat im Modul IK2206 "IT Security and Privacy"

Nach den Lorbeeren, welche ich bisher an die Adresse der KTH erteilt habe, gab es heute ein Eklat im grossen Auditorium der KTH Kista. Aus unbekannten Gründen war der Lehrer nicht physisch anwesend sodass der Assistent eine Skype Telefonkonferenz aufgeschaltet hatte. Der Referent osteuropäischer Herkunft war wegen ständiger Verbindungsproblemen und dem ohnehin schon gewöhnungsbedürftigen Akzept nur schwer zu verstehen. Das Niveau war dermassen auf einen Tiefpunkt gesunken, wie ich es an der KTH nie erwartet hätte. Einmal erklärte der Referent, Zitat "the International Standards Organisation is an international organisation". Einige Minuten später erschienen Chat-Fenster von Kollegen des Referenten auf dem Projektor. Sehr amüsant. Im Publikum waren immer wieder Lacher zu hören. Doch eigentlich gibt's da gar nichts zu lachen: Wir bezahlen einen beträchtlichen Preis für diese Ausbildung und kriegen eine dermassen schlechte Darbietung! Das ist nicht fair. Dass ich nicht der einzige war, der die Darbietung mies gefunden hat, zeigte sich daran, dass sich die Reihen gegen Schluss massiv gelichtet haben.

Nicht dass dies das einzige war, was in IK2206 vorgefallen wäre. Einmal kam ein Referent, der entweder den nötigen Wortschatz nicht besass oder vom vorzutragenden Thema keinen blassen Schimmer hatte. Dann gab es auch immer wieder Probleme mit der Präsentationsinfrastruktur. Solche Probleme führten unweigerlich zu Verspätungen beim Unterrichtsbeginn.

 

Wieder einmal Touristenführer

An diesem Wochenende waren wieder einmal Gäste in Stockholm. Eine grosse Delegation von Arbeitskollegen (Toni, Bruno, Daniel, Lorenz, Marius, Fabian) sowie Nela und Tschuli waren am Freitag angereist. Das ganze Pflichtprogramm inklusive Gamla Stan, Södermalm, Stadshuset, Vasamuseet, Tekniska Högskolan und Kaknästornet wurde abgewickelt. Neben den vielen Touristenattraktionen standen natürlich auch wieder die Gourmettempel auf dem Programm. Beispielsweise hatten wir erstmals den "Mongolian Barbeque" in der Drottninggatan ausprobiert. Dort gibt's für 159kr ein "all-you-can-eat" Buffet. Sehr empfehlenswert, wenn hungrige Leute mit von der Partie sind. Später am Abend frönten wir natürlich auch dem Nachtleben. Dani und Lorenz sollten dafür den Clubber Price für den besten Durchhaltewillen erhalten. Der Club "Ambassadeur" hat die Nerven des Tanzbeins am meisten reizen können. Dort ging die Post so richtig ab!

Von den Touristenattraktionen in Stockholm habe ich jetzt dann wohl wirklich alles gesehen. Trotzdem macht es immer wieder Spass, mit Freunden durch die Gassen zu schlendern. Nicht zu vergessen, dass es für mich eine grosse Ehre ist, dass bereits so viele Leute nach Stockholm gekommen sind, um mich zu besuchen. DANKE!

 

Friends, Freestyle und der verlorene Schuh

Ein Wochenende nach der massiven Sightseeing Tour durch Stockholm sind an diesem Wochenende schon wieder Gäste eingetroffen. Diesmal sind's die Kliquenkollegen: Öhi, Hodu, Mättu, Phippu, Örs, Pigu und Peti. Ganz anders als erwartet hatten aber nicht die typischen Touristenattraktionen Priorität. Dining & Partying hatten Vorrang. So kam es dann auch, dass der Club "Café Opera" wohl die wildesten Stunden seiner Geschichte erleben durfte. Stichworte wie "Kerzenständer" und "verlorener Schuh" dürften auch in Zukunft noch für amüsante Geschichten sorgen.

Am Samstagabend war der "Stadium Winter Jam" angesagt. Das ist ein Freestyle Spektakel, welches man sich auf keinen Fall entgehen lassen darf. Die Organisatoren stellten eine 35m hohe Big Air Rampe auf, welche mit rund 500 Kubikmeter Schnee präpariert wurde. Ein unglaublicher Anblick. Das ganze ähnelt stark dem Freestyle.ch, welches alljährlich in Zürich stattfindet. Im Anschluss an die FIS Snowboard Big Air Worldcup Finals wurde noch der "King of Style" unter den Skifahrern gekrönt. Die Wettbewerbe waren wirklich atemberaubend. Switch Double Cork 1080's und Triple Cork 1440's gehörten zu den angesagtesten Sprüngen an diesem Abend. Wie schön war es doch zu sehen, wie der Schweizer Elias Ambühl noch vor dem letzten Sprung als Sieger feststand. So durften wir im Stockholmer Olympiastadion die Schweizer Nationalhymne singen. Danke, Elias.

Derweil versinkt Stockholm im Weihnachtsrausch: Strassenbeleuchtung, Christbäume und Schaufensterdekorationen verbreiten vorweihnachtliche Stimmung. Dank den weihnachtlichen Lichtspendern fällt es gar nicht mehr so schwer, wenn die Sonne bereits um 15:00 Uhr unter geht. Gar keine schlechte Idee, wer Skandinavien im Winter besuchen will. Man sollte sich allerdings einige Tage mehr geben, um die Touristenattraktionen zu besichtigen. Die meisten Sehenswürdigkeiten schliessen ihre Tore ab Oktober früher als in den Sommermonaten. (Ich kann zwar nicht ganz verstehen, wieso die Museen nicht erst dann öffnen, wenn's dunkel wird...).

 

Fondue Kväll #2

An diesem Wochenende feierten wir das Revival des Fondue Abends, welchen wir zu Beginn des Semesters mal durchgeführt hatten. Diesmal waren neben den HSLU Studenten auch Marlén und ein Kollege von Frankreich anwesend. Als Fondue musste diesmal nicht irgend ein billiger Schweizer Export hinhalten; wir bedienten uns dem echten Gerber Fondue, welches extra für diesen Anlass aus der Schweiz mitgebracht wurde. Zusammen mit "billigem" Fuselwein und Schweizer Huismuisig begann ein geselliger Abend. (Bleibt zu vermerken, dass in Schweden selbst "billiger Wein" rund 10SFr/Flasche kostet). Der bei Claas Ohlson (Heimwerkerladen vgl. mit Jumbo) erstandene LED-Weihnachtsbaum war für die vorweihnachtliche Stimmung zuständig. Diesen Job erfüllte er prächtig! Da konnte niemand bestreiten, dass die 80kr keine gute Investition waren.

 

Bewaffneter Raubüberfall und Bombendrohung in der Kista Galleria

In der Kista Galleria, das Shopping Center über welchem ich meine Wohnung habe, wurde heute Morgen von maskierten Gangstern heimgesucht. Das Juweliergeschäft "Guldfynd" wurde Opfer dieses Überfalls. Der Überfall erfolgte offenbar im Eiltempo und war minutiös geplant: Die Polizei weiss weder wie viele Leute beteiligt waren, noch wie die Täter geflüchtet sind. Eine diffuse Sache. Das ganze Shopping Center war für einige Stunden geschlossen, weil in einem Treppenhaus eine Bombe vermutet wurde. Ein Team von Spezialisten war auf Platz, um das Objekt abzutransportieren, wie es in einer Pressemeldung der Polizei geheissen hat. Die Galerie war nach dem Spuck fast menschenleer. Einige Läden öffneten überhaupt nicht mehr. Schwerbewaffnete Polizisten und Sicherheitsangestellte waren an allen Ecken zu sehen. Immerhin wurde niemand verletzt. Komischerweise wurde die Shopping Mall nach dem Eintreffen der Bombenwarnung evakuiert während in den Wohnungen über der Galleria nur kontroverse Gerüchte verbreitet wurden. Einige Leute rannten auf die Strasse, andere kümmerten sich nicht um den Alarm. So richtig koordiniert war die Aktion jedenfalls nicht. Mehr dazu: http://www.thelocal.se/37618/20111128/

Noch in derselben Woche wurde mir mein IKEA Stuhl "JEFF" vor meiner Haustüre geklaut. Man merkt schon, dass die Leute hier, im Wohnkomplex Hanstavägen, ein völlig anders Verständnis für "mein und dein" haben. Hier wird geklaut, was nicht niet- und nagelfest ist. Vielleicht war es ein wenig naiv, den Stuhl vor die Türe zu stellen, aber wer sollte denn schon einen 8.90 SFr teuren Klappstuhl entwenden? Mit Hilfe eines mit prägnanten Wörtern angereichten Aufrufs im Gang ist es mir schliesslich gelungen, das Gewissen des Diebes anzuregen. Der Stuhl stand zwei Tage später wieder vor der Haustüre.

 

Englischprüfung & Fondue Abend #3

Am Samstag, 3. Dezember wurden wir - nach intensiver Vorbereitung - zur Englischprüfung aufgeboten. Die Prüfung setzte Schwerpunkte auf die Bereiche Grammatik und Vokabular. Eine Schreibübung war dann schliesslich das Bouquet zum Abschluss. Insgesamt standen 5 Stunden zur Verfügung. Nach dem erledigen der Probeprüfungen schien dieser Zeitrahmen völlig realistisch. Das sah dann aber ein wenig anders aus an der richtigen Modulabschlussprüfung: Die Prüfung wurde zur Hetzjagd. Die letzte halbe Stunde wurde zum blanken Horror. Als dann die Vorstellung vorbei war, meldeten sich die Abdrücke an den Fingern, welche vom verkrampften Schreibstress hervorgegangen sind.

Nichtsdestotrotz haben wir (Christoph und ich) uns am Abend zu Schulkollege Alexander nach Älta begeben, um dort dem mittlerweile dritten Fondue zu frönen. Danke hierbei an Alex für die Einladung! Die grosse Überraschung des Abends war der Outdoor Whirlpool, welcher wir nach dem Essen in Betrieb nahmen. Die Aussentemperatur pendelte um die Nullgradgrenze während im Pool angenehme 40°C herrschten. Da musste man sich doch schier mit einem kühlen Bier wieder runterkühlen. Ein solches Gadget sollte man zuhause haben! Eine bessere Einstimmung auf einen Samstagabend kann man sich nicht vorstellen. Erst später bemerkte ich, dass die Kombination aus heissem Bad und kühlem Bier sehr müde machte. So brauchte es einige Zeit bis der Tanzbär im Club "Solidaritet" zum Laufen kam. Den Club kann ich weiterempfehlen. Anders als die anderen Clubs am Stureplan kann man im Solidaritet auch nach 23:00 Uhr über die Gästeliste kostenlos in den Club eintreten.

 

Auf zum Julmarknad

In Stockholm weihnachtet es schwer. Die Stadt erstrahlt in tollem Weihnachtsglanz. Alles scheint bereit zu sein: Die Weihnachtsbeleuchtung ist montiert, die Schaufenster gefüllt mit Geschenkideen, die Leute in Kaufstimmung. Eine ganz spezielle und traditionelle Art des Shoppings bieten die Weihnachtsmärkte ("Julmarknad"), welche an den Verkaufsständen bei Stortorget und Kungsträdgården ihre selbstgemachte Waren und Leckerbissen unter die Leute bringen. Heute war ich mit Marlén dort. Das war eine gute Gelegenheit, meine Schwedisch-Kenntnisse ein bisschen aufzupeppen. Der Stortorgetsjulmarknad eignete sich dafür wunderbar. Da gab's jede Menge typisch schwedische Handwerkprodukte und Essspezialitäten zu kaufen. Natürlich darf man sich den "Glögg" (eine Art Glühwein) und die "Pepparkakor" (Pfefferkuchen) nicht entgehen lassen. Beide Produkte kann man in der Schweiz bei IKEA kaufen. Es liegt aber natürlich einen Weltsunterschied zwischen "Glögg trinken in Schweden" und "Glögg trinken in der Schweiz"! Vor allem wenn man währenddessen noch mit jemandem Schwedisch sprechen kann.

Mein Schwedisch reicht keineswegs, um damit zu bluffen. Dennoch bin ich sehr stolz auf das Gelernte. Ich würde Tandem "Schwedisch-Deutsch" oder "Schwedisch-Englisch" zu gerne in der Schweiz wieder machen. Das wird wohl (mangels schwedischer Austauschschüler) nicht möglich sein. Leider. Handkehrum gibt das einem neue Gründe, wieder nach Schweden zu kommen.

Die nächste weihnächtliche Aktion liess nicht lange auf sich warten. Am 13. Dezember findet in Schweden alljährlich das Luciafest statt. Laut Wikipedia handelte es sich bei diesem Tag früher (vor der Reformation des Gregorianischen Kalenders) um den kürzesten Tag des Jahres. Der Luciadag ist also ein uralter Brauch, welcher heute in Schweden noch gelebt wird. Die KTH hat deshalb eine Veranstaltung organisiert, um dem Brauchtum ein wenig näher zu kommen. Die grosse Aula auf dem Campus Kista wurde für einmal nicht für Frontalunterricht, sondern für die weihnachtlichen Klänge eines Chors genutzt. Sämtliche Sänger/Innen prozessierten singend und mit einer Kerze in der Hand in den Saal. Die erste Dame, welche den Raum betritt, ist quasi die Lucia. Sie trägt einen Kerzenständer mit fünf leuchtenden Kerzen auf dem Kopf. Auf der schwedischen Wikipedia ist festgehalten "Lucia kommer av latinets lux som betyder ljus". (Ljus = Licht). Die vielen Kerzen sind also Programm! Die Vorstellung war eine Glanzleistung des Chors. Der KTH gebührt für's Organisieren ein Dankeschön. Nicht zuletzt, weil wir nach der Vorführung schwedische Leckerbissen (Glögg, Pepparkakor und Lussekatter) offeriert bekamen.

 

Hanstavägen bald überstanden

Als hätten wir in Kista/Hanstavägen nicht schon genug wilde Geschichten erlebt: Desolate Infrastruktur, Bettwanzen, einen Raubüberfall mit Bombendrohung, diverse Diebstähle. Es war jeweils nur eine Frage der Zeit, bis zum nächsten Vorfall.

Anfangs Dezember wurde im Wohntrakt Hanstavägen 49 ein Flyer verteilt. Darauf war zu lesen, dass seit kurzer Zeit im 10. Stock des Gebäudes Kakerlaken gefunden wurden. Die Tiere seien womöglich von südländischen Feriengästen importiert worden. Danke! Angesichts des desolaten Zustands der Wohnungen und des unhygienischen Lebensstils einiger Bewohner müssen sich die Tiere hier wie im Paradies fühlen. Zum Glück, so dachte ich, wohne ich auf Etage 8 und muss mich mit diesem Problem nicht auch noch abgeben. Schliesslich bereite ich mich zurzeit auf die letzte Prüfung vor. Kein guter Zeitpunkt, um sich um solche Probleme kümmern zu müssen. Einige Tage später entdeckte dann aber mein Mitbewohner ein Krabbeltier im Küchenschrank. Es regt den Appetit nicht sonderlich an, wenn man zusehen muss, wie eine Kakerlake über die feinen Kochprodukte wandert. Immerhin war es nur eine einzige Kakerlake. Natürlich haben wir den Fall der Administration gemeldet. Die werden in den nächsten Tagen mit Pestiziden antraben. Ich hoffe, das wird dann das letzte Schreckenskapitel in Kista/Hanstavägen sein.

 

Hej då Sverige - die letzten Tage in Schweden

In den letzten Tagen vor unserer Rückkehr in die Schweiz, befassten wir uns hauptsächlich mit den notwendigen Finishing Tasks: Reinigung der Wohnung, Abgabe der Hausschlüssel, Organisieren des Transfers zum Flughafen und natürlich auch das allseits geliebte Einkaufen von Souvenirs und Weihnachtsgeschenken. Erst am Flughafen in Arlanda wurde mir bewusst, dass die Stunden des interessanten, lehrreichen, abgerockten, unterhaltsamen und horizonterweiternden Austauschsemesters gezählt sind.

(With regard and in respect for my international friends, these last words are written in English). After five months of living and studying in Stockholm, the time has finally come to say goodbye. I can't close this blog without expressing a big THANK YOU to all who had been part of our wonderful stay: The HSLU student fellows, Christoph Moser, Michael Renfer and Simon Roth. Marlén Lock, my superb "Tandem" Swedish teacher. Alexander Bea for the crazy pool party and lots of other things. Ebba Lindh for the fun that we had in the English class and the great "Glögg" evening. My familiy, my friends and the guys from my company, who kindly supported or visited me.

There is probably no comparable education programme for engineers that overtops the experience of an Erasmus exchange. It was definitely a big pleasure and an unforgettable time to me. Hope to head back to Sweden soon.

 

Fotos

http://www.facebook.com/media/set/?set=a.2182734643552.197894.1102543640&l=3aba8ddb71&type=1

 

Weitere nützliche Informationen über Schweden/Stockholm